Mein weg zur fotografie

Ich fange einfach mal von vorne an. Mit ca. 10 ging es bei mir los, dass ich mit Freunden immer Fotos gemacht habe, ich hatte meine kleine Kamera immer dabei, wir sind rausgegangen und haben einfach Fotos von uns gemacht. Damals hab ich aber noch nicht daran gedacht, es irgendwann beruflich zu machen. In der 7. Klasse mussten wir dann ein Praktikum machen. Ich habe mich für das Fotostudio OTTO entschieden, weil Fotografie das einzige war was ich mir zu diesem Zeitpunkt vorstellen konnte und was mir wirklich Spaß gemacht hat. Das war der erste Schritt in den Bereich Fotografie und danach war ich mir sicher: ich möchte Fotografin werden! Meine damaligen Nachbarn haben Ihre Hochzeit geplant und mich gefragt, ob ich deren Fotografin für den Tag sein möchte. Ich war glücklich aber auch mega aufgeregt und hatte Angst, dass ich einen wichtige Moment verpasse oder die Bilder nicht so gut werden, wie sie sich das vorgestellt haben… Aber es hat mega Spaß gemacht und danach war ich noch glücklicher und vor allem entschlossen, dass Hochzeiten voll mein Ding sind. Ich habe dann erst über eine Ausbildung nachgedacht, war aber nicht so ganz überzeugt von den Angeboten und dann habe ich mich für ein Kommunikationsdesign-Studium entschieden. Ich habe schnell gemerkt, dass es doch etwas zu künstlerisch für mich ist und nachdem ich es trotzdem versucht habe, es mich aber nicht wirklich glücklich gemacht hat, habe ich beschlossen es nicht weiter zu machen. Dann hatte ich etwas Glück – ich habe kurzfristig nach einem Praktikumsplatz gesucht und sehr schnell etwas gefunden. Ich durfte 3 Monate lang an der Seite von Oliver Reetz fotografieren und Ihm assistieren. Er hat mir so viel beigebracht und ich bin super dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Ich hoffe, dass ich es auch irgendwann mal weitergeben kann. Durch Ihn habe ich das Bearbeiten mit Lightroom kennengelernt, er hat mich motiviert einfach anzufangen und so habe ich die ersten Hochzeiten fotografiert. Ich habe im Freundeskreis nachgefragt ob jemand jemanden kennt der heiratet und ob ich es mal ausprobieren darf, neben den gebuchten Fotografen eigene Fotos zu machen. So musste ich nicht die Angst haben, dass ich es „verkacke“ und es war einfacher zum Üben, weil der Druck nicht so hoch war. Das kann ich auf jedenfalls allen Fotografen-Anfängern empfehlen: bietet es den Paaren erstmal kostenlos oder für kleines Geld an, einfach um Erfahrungen und erste Fotos für Euer Portfolio zu sammeln. Vielleicht habt Ihr sogar Glück und Ihr bekommt dadurch erste Aufträge von Gästen oder werdet weiterempfohlen. So hat es bei mir langsam angefangen, der Anfang ist wie fast immer am schwersten, man sollte einfach starten und den Ball ins Rollen bringen. Sobald man ein paar mal weiterempfohlen wurde und die ersten eigenen Aufträge reinkommen fängt die Motivation weiterzumachen erst richtig an. Ich liebe es einfach auf Hochzeiten zu sein und ich bin unglaublich froh darüber, dass ich den Schritt gewagt habe und mich so früh selbstständig gemacht habe. Seit einigen Jahren darf ich für den HSV die Fußballschulencamps fotografieren, das ist für mich der perfekte Ausgleich zu den Hochzeiten. An diesen Job bin ich gekommen weil ich einfach immer überall fotografiert habe, dadurch wird man gesehen und mit etwas Glück weiterempfohlen – also einfach immer und überall üben. Die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe waren für mich so viel wert, ich glaube eine Ausbildung hätte mir das nicht geben können. Ich habe am Anfang natürlich auch gezweifelt, ob es der richtige Weg ist, mir wurde immer wieder gesagt: „Mach doch etwas Ordentliches, eine Ausbildung oder ein Studium.“ Aber ich glaube fest daran, dass man das machen sollte was einem Spaß macht, nicht was andere für richtig halten und was eventuell der einfachere Weg ist. Wenn man mit ganz viel Freude und Energie dabei ist, kann man es schaffen. Klar gibt es auch Zeiten in denen ich unsicher bin, Zeiten in denen es mal nicht so gut läuft wie geplant – vorlade in den Wintermonaten oder jetzt zur Corona-Zeit – aber man muss einfach dran bleiben und wenn es das ist was man liebt, dann ist es der richtige Weg“

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